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Plattfüße

Was sind Plattfüße? 

Ein Plattfuß ist eine Fußfehlstellung, bei der das Längs- oder Quergewölbe des Fußes abgesenkt ist. Es handelt sich um ein relativ häufiges Problem, das in jedem Alter auftreten und zu Beschwerden führen kann, insbesondere beim Gehen oder längerem Stehen. Sehr häufig treten zusammen mit einem Plattfuß auch ein Ballenzeh (Hallux valgus), eine Hypermobilität der Knie (die Knie sind nach hinten verschoben) und andere gesundheitliche Probleme auf. Plattfüße sind also keine Bagatelle und man soll diesem Problem angesichts seiner großen Auswirkung auch auf relativ entfernte Körperbereiche viel mehr Aufmerksamkeit widmen. 

Gründe für Entstehung der Plattfüße 

Aus den Statistiken geht hervor, dass bis zu 80 % der Bevölkerung eine falsche Fußstellung haben. Plattfüße können entweder angeboren sein (es handelt sich um einen Geburtsfehler) oder im Laufe des Lebens erworben werden. Erworbene Plattfüße können bereits im Kindesalter entstehen, vor allem durch Fehlhaltungen durch Bewegungsmangel und durch statische Belastung beim langen Sitzen. Bei Erwachsenen äußert sich diese Erkrankung oft als Folge von langem Stehen und Sitzen. Hormonelle Veränderungen, wie z.B. Wechseljahre oder eine Schwangerschaft, haben ebenfalls einen wesentlichen Einfluss für diese Erkrankung. Zu den häufigsten Ursachen für die Entstehung der Plattfüße gehören daher:

  • sitzende Lebensweise
  • Fehlhaltung des Körpers
  • Längeres Stehen bei der Arbeit
  • Überlastung der Beine durch Adipositas
  • Schwangerschaft und hormonelle Veränderungen
  • falscher Gang
  • rheumatoide Arthritis
  • Verletzungen der Fußknochen 

Wie erkennt man einen Plattfuß?

Das Fußgewölbe entwickelt sich allmählich und beginnt sich durch die Belastung der Füße beim Gehen zu entwickeln. Das Fußgewölbe kann in Quer- und Längsgewölbe unterschieden werden. Längeres Stehen trägt zur Abflachung des Fußgewölbes bei, während Gehen für das Fußgewölbe vorteilhaft ist. Als Folge der oben genannten Gründe kommt es zur Abflachung des Fußes, entweder im Quer- oder Langgewölbe. 

Für einen Querplattfuß sind die Abflachung des Quergewölbes des Fußes und der Verlust seiner Flexibilität charakteristisch. Beim Längsplattfuß kommt es zu einer Abflachung oder zum Verschwinden des Längsgewölbes des Fußes, was mit einer Deformation des Fersenbeins einhergeht. In der Praxis sieht man das, wenn man den Fuß von hinten betrachtet, wenn der Innenknöchel nach innen gedreht ist und dadurch eine Überlastung des Innenrandes des Fußes entsteht.

Die einfachste Selbstuntersuchung, um Plattfüße aufzudecken, ist z.B. ein Fußabdruck im Sand. Richtig sollte der Fuß nur im Zehenbereich, an der Außenseite des Fußes und der Ferse den Sand berühren. Falls jedoch die Muskeln und Bänder des Fußes geschwächt sind, wird die Fußsohle ganz abgedrückt (es gibt keinen sichtbaren Ausschnitt im Bereich des Fußgewölbes), was auf eine falsche Fußbelastung hinweist.

Drei Grade des Plattfußes

1. Ein leichter Plattfuß

Dieser tritt nur unter Belastung auf, am Abdruck der Fußsohle sehen wir nur eine Verdickung des Außenrandes und eine leichte Verbreiterung der Ferse.

2. Ein mäßiger Plattfuß

Beim Gehen wird die Last auf die Innenseite der Fußsohle übertragen, was dann an den Sohlen der Schuhen deutlich wird, die auf der Innenseite abgelaufen werden. Wenn der Fuß entlastet wird, wird das Fußgewölbe nicht mehr zurückverformt. In diesem Stadium ist es noch möglich, den Plattfuß mit Training und richtiger Pflege zu korrigieren, damit er sich in den ursprünglichen Zustand zurückentwickeln kann.

3. Ein starker Plattfuß

In diesem Stadium läuft man fast ausschließlich auf der Innenseite der Fußsohle, die das meiste Gewicht des Körpers trägt. Das Fußgewölbe ist abgesackt und die ganze Fußsohle fällt nach innen. Die Weichteile haben sich bereits an die schlechten Gewohnheiten und den Zustand der Fußsohle angepasst und die Veränderungen am Fuß sind praktisch irreversibel.

Symptome von Plattfüßen

Probleme mit den Plattfüßen sollen so schnell wie möglich behoben werden. Sehr oft treten im Zusammenhang mit dieser Fußdegeneration zunächst nicht zusammenhängende gesundheitliche Probleme auf. Häufige Symptome sind:

  • Gefühl von schweren Füßen (besonders nach längerem Gehen und Stehen)
  • angeschwollene Füße
  • Brennende Füße oder kalte Füße
  • Wadenkrämpfe (werden oft mit Magnesiummangel verwechselt)
  • Knie- und Hüftschmerzen
  • Probleme mit der Halswirbelsäule
  • Kopfschmerzen
  • chronische Müdigkeit
  • Ballenzeh, schmerzhaftes Daumengelenk 

Richtiger Gang und korrekte Körperhaltung

Wir sollten uns um unsere Füße kümmern, egal ob wir Plattfüße haben oder nicht. Es ist sehr gut, sich regelmäßige Fußmassagen zu gönnen und langes Stehen und Sitzen zu vermeiden. Es ist ratsam, ab dem sechsten Lebensjahr mit prophylaktischen Übungen anzufangen, da Plattfüße im Erwachsenenalter nicht mehr vollständig behoben werden können. Regelmäßige Bewegung hilft jedoch, den guten Zustand der Füße zu erhalten und einen richtig koordinierten Gang zu trainieren.

Plattfüße stehen im Zusammenhang mit der Körperhaltung und einem optimal koordinierten und stabilen Gang. Falls also die Muskelspiralen im Fuß verletzt sind und das Fußgewölbe fehlt, wird der Gang immer instabil sein.

Richtiges Gehen kann durch Barfußlaufen auf unebenem Untergrund trainiert werden, wobei auch der ganze Körper durchblutet wird. Beim Gehen sollten wir leicht auftreten und unser Gewicht gleichmäßig auf die gesamte Fußsohle verteilen. Es wird empfohlen, die große Zehe aktiv einzubeziehen, wenn Sie zum nächsten Schritt ansetzen, wobei die Füße leicht in Knien gebeugt sein sollten. Die Wirbelsäule soll beim Gehen gestreckt sein, die oberen und unteren Gliedmaßen befinden sich in Gegenbewegung und das Becken rotiert in Bewegungsrichtung der unteren Gliedmaßen. Alle diese Prinzipien gelten auch für das Trainieren der Spiralstabilisierung, so dass wir bei regelmäßigem Training unsere Körpermitte stärken, das Fußgewölbe oder den Ballenzeh und ebenfalls Fehlhaltungen korrigieren können.

Übungen für Plattfüße

Bei dem Training der Spiralstabilisierung werden alle Übungen barfuß durchgeführt. Das liegt an der besseren Bewegungskoordination und der intensiven Verknüpfung der Muskelketten. Alle Übungen helfen uns, die Körperhaltung und die richtige Bewegungskoordination zu verbessern, was auch zur Verbesserung des Fußgewölbes beiträgt. Sie können entweder direkt den Langzeitplan namens "Plattfüße" in der Spiralista-App auswählen oder folgende Übungen in Ihr reguläres Training einbauen: 

  1. C29 Fechter frontal 
  2. C31 Fechter rückseitig 
  3. E1 Buch 
  4. E7 Kellner
  5. E8 Waage rückseitig
  6. E11 Kreise rückseitig
  7. E43 Wanderer
  8. Beinstreckübungen (Gruppe N)

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